Simulationsaufnahmen

Nun steht das Bestrahlungsfeld fest. Nach ca. 20 Minuten ruhigem Liegen und verschiedenen Markierungen sieht meine Maske nun so aus:

Die blaue Umrandung bestimmt das Bestrahlungsfeld, die roten Linien dienen lediglich zur korrekten Lagerung auf der Liege. Es ist nicht so schlimm wie es aussieht, höchstens unangenehm. Man spürt jeden Pulsschlag am Hals und hofft, dass es bald vorüber ist. Platzangst hatte ich aber zum Glück nicht.

Ich bin froh, dass es am Montag nun endlich los geht mit der richtigen Bestrahlung (auch wenn ich diesen Satz vielleicht schon bald zurücknehme). Die Unsicherheiten und das ewige „Neue“ bei jedem Termin waren nicht einfach. Ich bin überzeugt, dass die folgenden 20 Bestrahlungen eine Art Routine mit sich bringen und die Nervosität hoffentlich sinkt.

The Mask

Heute stand „the mask“ (die Maske) im Zentrum. Zuerst in der Radio-Onkologie flach liegen, Kinn nach oben, Arme mit Hilfe eines Rings auf Bauchhöhe und dann lange still liegen. Nach einigen Anpassungen und dem Okay eines Arztes setzte man mir ein flexibles Kunststoff-Geflecht aufs Gesicht, mit einer Öffnung für die Nase. Ungefähr 10 Minuten später, Festdrücken und abkühlen, erstarrte das Geflecht und wird fortan als Schablone wirken für die Strahlentherapie.

Eine Stunde später dann nochmals eine CT (Computertomographie). Maske aufs Gesicht und rein in die Röhre. Nach mehrmaligem Hindurchfahren und etwa 10 Minuten später war auch das überstanden.

Bisher alles kein Problem – nächsten Freitag dann die Simulationsaufnahmen in der Radio-Onkologie, so dass am kommenden Montag die erste Bestrahlung stattfinden kann.

Eine weitere Magen-Darm-Grippe machte mir noch heute Morgen ziemlich Angst vor dem heutigen Termin. Zum Glück halfen aber 1/2 Banane und 2 Immodium. Habe die Käfer wohl von Aline übernommen, welche am letzten Samstag viel leiden musste.

Gefreut habe ich mich über die Fahrzeit ins Lindenhofspital – nur gerade 19 Minuten von Tür zu Tür und nur gerade 5 Ampeln. Da half die Erfahrung als Taxifahrer vor über 20 Jahren.

Vorbesprechung Radio-Onkologie

Nach einer weiteren kurzen Nacht mit viel Nervosität besuchte ich heute zum ersten Mal die Radio-Onkologie im Lindenhofspital. Der sehr sympathische Arzt erklärte mir das weitere Vorgehen und informierte mich über die Nebenwirkungen der Bestrahlung. Ich muss mit Schluckbeschwerden rechnen und es besteht die Gefahr von Bestrahlungs-Karies. Zudem werde ich in naher Zukunft etwas weniger rasieren müssen, am linken Hals werden die Haare ausfallen und zur Hautschonung soll ich mich auf einmal wöchtentlich beschränken, was ja mein üblicher Rhythmus ist.

Gegen die Schluckbeschwerden soll Salbei-Tee helfen, mindestens 1,5 Liter pro Tag, zuerst gurgeln, dann schlucken. Hoffentlich wirkts.

Am kommenden Dienstag wird die Lagerungshilfe erstellt, eine Art Maske übers Gesicht, welche später hilft, die Strahlen immer an die gleiche Stelle zu führen. Anschliessend braucht es noch eine weitere Computertomographie für die Bestrahlungsplanung, welche zusammen mit der vor zwei Wochen erstellten PET-CT die genauen Punkte für die Bestrahlung bestimmt.

In einer Woche finden dann die ersten Simulationsaufnahmen der Bestrahlungsfelder statt und am Montag, 26. September die erste von ca. 25 Bestrahlungen.

Keine weiteren Tumore im Knochenmark

Grosse Erleichterung! Die Ergebnisse der Knochenmarkuntersuchung zeigten keine weitere Tumore. Zwar hat es im Blut verdächtige Zellen, jedoch genügt für den Moment eine örtliche Strahlentherapie am Hals.

Mehr dazu werde ich morgen vormittag erfahren, um 11.15 Uhr habe ich meinen ersten Termin bei der Strahlentherapie im Lindenhofspital.

Jetzt bin ich erstmals erleichtert, dass eine Chemotherapie im Moment nicht notwendig ist. Mein Onkologe Dr. Zoppi meinte, das wäre zur Zeit wie „mit Elefanten auf Tauben schiessen“. Das brauchen wir wirklich nicht 😉

Mal wieder richtig nervös

Morgen ist es also soweit, mein hoffentlich letztes Resultat sollte feststehen – das Ergebnis der Knochenmark-Untersuchung. Und dann die Entscheidung ob Strahlentherapie, Chemotherapie oder doch beides.

Noch hoffe ich sehr auf die 5-wöchige Strahlentherapie im Lindenhofspital, ambulant während 25 aufeinanderfolgenden Tagen (ausser Samstag/Sonntag). Leider werde ich so auf die gemeinsamen Ferien auf der Lenzerheide verzichten müssen, aber ich weiss, warum es sein muss. Ich glaube, ich habe meinen Sinn des Lebens gefunden!

Heute habe ich an unserem traditionellen Pokerabend von einem anderen Krebsfall erfahren müssen, der mir wieder aufgezeigt hat, welches riesiges Glück ich mit meiner bisherigen Diagnose habe.

 

2. Besuch beim Onkokolgen – Knochenmark-Entnahme

Heute war mein 2. Besuch beim Onkologen im Zieglerspital. Sein Name ist Dr. Zoppi und ich kann ihn nur wärmstens weiterempfehlen. Seine Art ist sehr einfühlsam und er informiert hervorragend.

Die erste Analayse der PET-Computertomographie im Inselspital hat sich nun also bestätigt. Es sind keine weiteren Organe befallen. Der Tumor beschränkt sich auf die Lymphdrüsen am Hals. Hier ergab das PET-CT noch weitere Spuren, welche eine Therapie verlangen.

Anstelle einer 24-wöchigen Chemotherapie wird jetzt wohl eine lokale Strahlentherapie durchgeführt werden. Dabei muss ich während 5 Wochen täglich werktags ins Lindenhofspital und meinen Hals bestrahlen lassen (während jeweils ca. 10 Minuten). Danach sollte ich hoffentlich geheilt sein.

Noch offen ist die Analyse einer Knochenmark-Entnahme, welche Dr. Zoppi heute vorgenommen hat. Das war schmerzhaft, trotz lokaler Betäubung. Hatte zwar noch nie die Erfahrung aber es fühlte sich an, wie wenn der Körper von einer Kugel aus einer Waffe getroffen wurde. In einer Woche liegen diese Resultate vor und somit wird endgültig feststehen, wie das weitere Vorgehen ist.

Schauen wir mal – am 15. September ist mein nächster Termin. Ich bin sehr zuversichtlich und optimistisch.

Das Abwarten

Arbeit lenkt ab – das gilt heute besonders. Das Abwarten auf die hoffentlich endgültigen Ergebnisse ist nervzerreissend. Ich schwanke zwischen der Hoffnung darauf, dass der Tumor mit der Operation bereits vollständig entfernt wurde, also keine weitere Behandlung mehr nötig ist und der Befürchtung, dass mich die nächsten 6 Monate Chemotherapien und vielleicht sogar Strahlentherapien erwarten. In 43 Stunden weiss ich es hoffentlich.

CT-Untersuchung und erste Entwarnung

„Ist doch alles nur halb so schlimm“ – mein erster Gedanke heute nach der CT-Untersuchung (Computer-Tomograph). Das 3-minütige Gespräch mit dem Assistenzarzt, welcher die Bilder kurz anschaute, ergab keine weitere grössere sichtbare Lymphome. Mehr werde ich aber erst nächsten Mittwoch von meinem Onkologen erfahren.

Gestern lag ich dank Magen-Darm-Grippe richtig flach und hatte 39° Fieber (aber wirklich jeden Käfer, den unsere Kinder heimschleppen, dürfen auch wir durchkämpfen). Ich hatte schon Angst, der Termin von heute im Inselspital könnte nicht stattfinden. Alles würde sich noch mehr verzögern. Zum Glück gings aber heute morgen wesentlich besser und die ganze Untersuchung war viel weniger schlimm als erwartet. Warum nur kann man das Gehirn nicht kurzzeitig einfach ausschalten, wenn es beginnt, sich Szenarien auszumalen.

Nach kurzen 4½ Std. Schlaf war ich um 10 Uhr in der Nuklearmedizin des Inselspitals. Mit einer radioaktiven Infusion (ca. unsere natürliche Jahresdosis) musste ich 90 Minuten ruhig liegen, so dass sich die Zuckerlösung in allfälligen Tumoren ablagern konnte. Die Untersuchung in der Mega-Röhre dauerte dann nur gerade 12 Minuten und war easy-peacy: Hände über den Kopf und auf dem Schlitten mehrmals durch die Röhre (welche nur ca. 80 cm tief ist).

Jetzt heisst’s wieder abwarten und die Detailanalyse der Aufnahmen abwarten. Nächsten Mittwoch wird mich der Onkologe über das weitere Vorgehen informieren. Dann werde ich endlich genau wissen, wie es in meinem Körper wirklich aussieht. Der heutige Tag war aber auf jeden Fall wieder einmal ein positiver.

Kommentare und Anteilnahme

Die vielen Kommentare, Mails, Anrufe und die Anteilnahme haben mich sehr gerührt – ganz herzlichen Dank an alle! Ich werde in den nächsten Monaten sicherlich immer wieder davon zehren und aus ihnen Kraft schöpfen können.

Mein Geburtstag gestern war zwar etwas getrübt von der Diagnose und dem Besuch beim Onkologen, aber das Nachtessen im Familienkreis war wunderschön und lenkte mich von den kommenden Tagen und Monaten ab.

Familie und Freunde, das ist neben der Gesundheit das Allerwichtigste im Leben. In solchen Situationen realisiert man, dass dies nicht nur leere Worte sind!

1. Besuch beim Onkologen

Die Nervosität ist weg, die Fragen bleiben. Der Besuch beim Onkologen hat mich einerseits beruhigt aber auch klar gestellt, was im nächsten halben Jahr auf mich zukommen wird: wohl 8 Therapien à 1 Tag im Spital, alle 3 Wochen wieder. Chemotherapie in Form von Infusionen, welche sehr wahrscheinlich durch ein davor implantiertes Gerät gestochen werden. Je nach Ausgang der weiteren Untersuchung könnte zusätzlich eine Strahlentherapie nötig sein.

Noch weiss man nicht genau, wie schlimm die Erkrankung ist. Dazu werde ich am kommenden Donnerstag ein sogenanntes PET-CT machen müssen (Inselspital). Am darauffolgenden Mittwoch ist mein nächster Termin beim Onkologen, alsdann sollte feststehen, ob andere Organe befallen sind und wie stark die Therapie ausfallen wird.

Die Art des Krebses wird als Follikuläres Lymphom bezeichnet und gilt als gut behandelbar und nicht sonderlich aggressiv. Die Krankheit ist nicht vererbt, sondern kann im Laufe des Lebens „zufällig“ durch einen „molekularen Unfall“ auftreten.