Heute bei der 7. Chemotherapie erinnerte ich mich an die amerikanische Liebeskomödie aus dem Jahr 1993 „… und täglich grüsst das Murmeltier“ (Original: „Groundhog Day“) mit Bill Murray und Andie McDowell. Ein TV-Wetterfrosch erlebt in einem kleinen Städtchen immer wieder den gleichen Tag, egal was er unternimmt, er wacht am gleichen Tag um 6 Uhr wieder auf.
Ungefähr so ergeht es mir mit den Chemotherapie-Zyklen, nur dauern diese 3 Wochen und nicht einen Tag. Der ganze Mist beginnt immer wieder von vorne. Auch wenn die grosse Hoffnung besteht, dass dies der zweitletzte Zyklus ist, so möchte ich nichts lieber als diesen scheinbar ewigen Kreis durchbrechen und in einen „normalen“ Alltag zurück. Genau wie die Filmfigur Phil Connors.
Die Therapie von heute morgen dauerte wieder über 4 Stunden, eine Infusion gefolgt von der nächsten. Das Personal des Onkologen teilte mir heute motivierend mit, dass ich aufgrund meines Körpergewichtes und des zweiten Ausbruchs des Krebses jeweils eine „Hammer-Dosis“ an Chemikalien erhielte. Deshalb wohl auch die scheinbar ungewöhnlich starken Nebenwirkungen. Selbstverständlich klappte auch diesmal die Blutentnahme am Port-à-Cath nicht und ein zusätzlicher Zugang am Handrücken war notwendig. Glücklicherweise klappte diesmal der erste Versuch vom erfahrenden Personal des Onkologen. Weil ich letzte Nacht nur ca. 3 Stunden geschlafen hatte, döste ich bei der Behandlung immer wieder weg und schlief schliesslich sicherlich über 2 Stunden während der Therapie.
Der Nachmittag und Abend war geteilt zwischen ersten Wellen von Nebenwirkungen und recht guten Momenten. Die nächsten Tage werden wohl wieder ziemlich hart. Ich tröste mich aber damit, dass ich jeden dieser Tage danach nur noch einmal erleben muss.
Lieber Cella, noch einmal diese Prozedur und du hast es geschafft! Hoffentlich sind die Nebenwirkungen inzwischen abgeklungen. Das Murmeltier haben wir vor vielen Jahren auch mal gesehen, aber in meinem „alternden“ memory sind sie Bilder verblasst.
Hier wird es langsam winterlich, aber ich geniesse es, wenn’s nicht so heiss und schwül ist. Es geht uns gut und wir wünschen dir und deinen Lieben von Herzen alles Gute. Viel Kraft für die letzte Chemo, in Gedanken fest bei dir und euch allen.
A big hug aus Gutobi
Güggali & Toni
Lieber Marcel
Ja, an den Film erinnere ich mich bestens … allerdings möchte ich ihn nicht mal ein 2. Mal sehen, das eine Mal hat gereicht! Kann mir also ziemlich gut vorstellen, wie dir zumute sein muss!
Positiv zu vermerken, ist wirklich, dass jeder jetzt durchgestandenen Tage nur noch einmal durchzustehen ist. Und das schaffst du!
Und dann kommt endlich der Sommer und alles andere, das du vermisst hast in den letzten Monaten!
Kopf hoch (ist einfach gesagt, ich weiss), alle Kraft voraus!
Wir denken an dich und deine Lieben.
Herzlich
claudia und kerry