Gestern war ich nochmals beim Radio-Onkologen (Stv. meines Stammarztes) und habe zusätzliche Medikamente erhalten. Neben einer Mundspülung zur Verhinderung der Austrocknung (habe ich wieder abgesetzt, da es sie dazu führte, dass ein eher dickflüssiger, unangenehmer Schleim entsteht – dann doch lieber trocken). Zusätzlich noch zwei Salben für die Wundbehandlung im Mund. Diese helfen kurzzeitig und betäuben die schmerzhaften Stellen, welche sich inzwischen ausgebreitet haben und fast die gesamte linke Mundhälfte belegen.
Ich staunte nicht schlecht, als ich gestern noch kurz am PC sass und plötzlich ein Büschel Haare auf dem Pult lag. Am Nacken konnte ich problemlos weitere Haare entfernen und auch mein 5-Tages-Bart am linken Hals verliert immer mehr Stoppeln. Dies sollte sich aber laut Ärzten lokal beschränken und später wieder nachwachsen.
Um die Zunge besser zu schützen, erhielt ich eine Art Knetmasse, welche ich zwischen die Zähne nehmen musste und die Zunge auf die rechte Seite schiebt. Nach wenigen Minuten war die Masse erstarrt und kann nun für die restlichen Bestrahlungen als eine Art Zungenschutz verwendet werden, hoffentlich hilfts.
In den letzten 6 Tagen habe ich 50 Tassen Salbeitee getrunken. Nein, ich mag ihn überhaupt nicht, aber er hilft doch, die Schluckschmerzen für einige Minuten zu lindern.
Gemäss Arzt wird die Behandlung nach der 20. Bestrahlung abgeschlossen und ca. 6 Wochen später durch meinen Onkologen eine Bestandesaufnahme erstellt. Diese wird dann feststellen, ob weitere Behandlungen notwendig sind oder ob dieser Mistkerl die weisse Fahne schwingt.