Die Nebenwirkungen verschieben sich inzwischen. Während Schluckschmerzen und die Mund-Trockenheit merklich abnehmen, hat sich mein Geschmacksinn teilweise verabschiedet. Ich kann kein Süsses mehr schmecken, ausgerechnet mein Lieblingsgeschmack. Gemäss Arzt und Internet-Recherche sollte sich dies aber in einigen Wochen wieder einrenken. Noch immer heftig sind die abendlichen Reaktionen. Ab ca. 17 Uhr bis 22 Uhr fährt der Körper massiv herunter, ich fühle mich total schlapp und die Schmerzen im Mund nehmen vorübergehend wieder zu. Ich hoffe, dass diese Nebenwirkungen nach der letzten Bestrahlung morgen wieder ausbleiben.
Archiv für den Tag 20. Oktober 2011
Bestrahlung 19 von 20 – der Autoknacker
Heute gabs Action! Nach einem sehr guten Tagesbeginn ohne Schmerzen fuhr ich wie üblich nach dem Mittag zum Lindenhofspital zur zweitletzten Bestrahlung, diesmal mit unserem Firmen-Ersatzauto, einem 14-jährigen Mazda 121 (natürlich ohne Zentralverriegelung).
Die Bestrahlung war problemlos und schnell vorbei. Im Anschluss hatte ich meine Abschlussbesprechung mit dem Radio-Onkologen. Dieser bestätigte mir, dass die Verletzungen in der Mundhöhle sich zurückbildeten. Er zeigte sich erstaunt, da normalerweise zu diesem Zeitpunkt der Bestrahlung meist erst die grösseren Nebenwirkungen einsetzten. Scheine ein schneller Berner zu sein 😉
Die Blutwerte der Untersuchung von gestern waren alle gut und innerhalb der Normgrenzen. Jetzt biege ich also in die Zielgerade ein und werde morgen zum letzten Mal bestrahlt.
Als ich wieder zum Auto zurückkehrte, konnte ich die Türe nicht mehr öffnen. Leider steckte ich zu Hause den falschen Schlüsselbund ein (mit einem dank eines ehemaligen Mitarbeiters abgebrochenen Türschlüssels). Da der Zündschlüssel ein anderer ist, bemerkte ich den Fehler nicht und schloss das Auto mit dem Drücken des Türknopfes ab. Nun stand ich also vor dem Auto und erinnerte mich an mein erstes Auto, einen Mazda 323, bei welchem ich wiederholt den Schlüssel im Auto vergass und per Türknopf abschloss.
Glücklicherweise erblickte ich den Abwart des Lindenhofspitals bei der Gartenarbeit und konnte von ihm einen dicken Draht auslehnen. Innert 3 Minuten gelang es mir tatsächlich, die Türe des Autos zu öffnen (einen Haken am Ende des Drahtes biegen und anschliessend mit dem Draht dem Fenster entlang auf der Höhe des Türknopfes eindringen und nach oben ziehen). Die vielen Leute rundum staunten nicht schlecht ab meiner kriminellen Energie. Jedenfalls konnte ich kurz darauf wieder nach Hause fahren.
Ich freue mich riesig auf nächste Woche, denn dann sollte endlich mein neues Auto geliefert werden – diesmal mit Zentralverriegelung. Der 100% elektrische Nissan Leaf, einer der ersten, der in die Schweiz geliefert wird.