Der Kampf dauert an

Fast ist es eine Woche her, seit die letzte Bestrahlung stattfand. Noch immer kämpfe ich mit den Nebenwirkungen. Zwar bin ich inzwischen glücklicherweise von den schlimmsten Schmerzen befreit, aber die immer wieder aufkeimende erhöhte Körpertemperatur, die spürbare Hitze am Hals und die teilweise brutale Kraft- und Energielosigkeit zeugen davon, dass der Kampf im Körper noch immer in vollem Gange ist. Zudem ist der Hals wieder trockener als vor ein paar Tagen und auch die Schluckschmerzen haben wieder etwas zugenommen.

Zeitweise geht es mir sehr gut, ich kann arbeiten oder an Sitzungen teilnehmen. Aber es gibt Stunden, da kann ich mich nur hinlegen und das Ende der Phase abwarten. Sicherlich hilft die totale Appetitlosigkeit aufgrund des Geschmacksverlustet nicht wirklich, wieder Kraft zu tanken. Aber ich muss mich noch immer sehr dazu zwingen, überhaupt etwas zu essen. Am besten klappte bisher Buchstaben-Suppe, welche ich noch vor zwei Wochen nie angerührt hätte (war nie ein Liebhaber von Bouillon-Suppen).

Ich bin gespannt, wann die Nebenwirkungen endgültig merklich abnehmen und freue mich darauf. Jetzt muss ich akzeptieren, dass mein Arbeitstag nicht wie früher bis 15 Stunden dauern kann, sondern meist nur 2 bis 3 Stunden. Die Arbeit stapelt sich auf meinem Pult und viele werden verständlicherweise immer ungeduldiger. Ich muss mir selber mehr Zeit einräumen als geplant, hoffte ich doch, dass ich nach dem Ende der Bestrahlung wieder richtig loslegen kann.