1. Besuch beim Onkologen

Die Nervosität ist weg, die Fragen bleiben. Der Besuch beim Onkologen hat mich einerseits beruhigt aber auch klar gestellt, was im nächsten halben Jahr auf mich zukommen wird: wohl 8 Therapien à 1 Tag im Spital, alle 3 Wochen wieder. Chemotherapie in Form von Infusionen, welche sehr wahrscheinlich durch ein davor implantiertes Gerät gestochen werden. Je nach Ausgang der weiteren Untersuchung könnte zusätzlich eine Strahlentherapie nötig sein.

Noch weiss man nicht genau, wie schlimm die Erkrankung ist. Dazu werde ich am kommenden Donnerstag ein sogenanntes PET-CT machen müssen (Inselspital). Am darauffolgenden Mittwoch ist mein nächster Termin beim Onkologen, alsdann sollte feststehen, ob andere Organe befallen sind und wie stark die Therapie ausfallen wird.

Die Art des Krebses wird als Follikuläres Lymphom bezeichnet und gilt als gut behandelbar und nicht sonderlich aggressiv. Die Krankheit ist nicht vererbt, sondern kann im Laufe des Lebens „zufällig“ durch einen „molekularen Unfall“ auftreten.

 

Die Angst vor dem Onkologen

In 9 Stunden bin ich beim Onkologen angemeldet. Er wird mich über das weitere Vorgehen informieren. Zudem soll ein CT bestimmen, ob die Krankheit schon fortgeschritten ist. Ich bin unglaubhlich nervös und weiss nicht, ob ich überhaupt schlafen kann. Mich quälen Fragen über Fragen:

Wie schlimm ist die Krebserkrankung?

Wie wird die Therapie festgelegt werden? Chemotherapie? Bestrahlung?

Was hat das für Folgen für meine Familie und mich?

Immer wieder quält mich die Frage nach dem Warum? Und doch bin ich froh, trifft es mich und nicht jemand anderen, vor allem nicht unsere Kinder (1½ und 4½). Sie und auch meine Frau haben es doch verdient, dass ich sie weiter im Leben begleite – sie brauchen mich. Und genau das ist der Grund und birgt die Energie, weshalb ich diese Krankheit besiegen werde.