Nun wissen wir etwas mehr aber leider noch nicht genug.
Wieder einmal hatte ich wegen der Nervosität auf neue Resultate diese Nacht nur wenige Stunden geschlafen. Um 9 Uhr rief ich den Onkologen an, welcher selber noch keine Resultate vorliegen hatte, erst einen Vorbericht. Laut diesem habe ich wieder ein Lymphom und muss mich einer Chemotherapie unterziehen. Genaueres könne er mir aber erst nach der Zustellung des definitiven Berichtes mitteilen – ich solle am mittag wieder anrufen. Um 11.45 Uhr meinte er, ich soll doch schnell in die Praxis kommen. Ich hätte lieber einen definitiven Termin für die erste Chemo gehabt und fuhr sehr nervös zum Onkologen beim Zieglerspital.
Der Bericht der Histopathologie (Gewebeuntersuchung) nach der Bronchialspiegelung (Bronchioskopie) hat ergeben, dass „die Gesamtheit der Befunde hochgradig verdächtig sind auf Manifestation eines aggressiven B-Zell-Lymphoms„. Für unsereins heisst das: Lymphdrüsenkrebs, diesmal im Gegensatz zum letzten Jahr ein hochmaligner, d.h. schnell wachsender Tumor. Auch dieser ist aber mit Chemotherapie sehr gut behandelbar und hat sogar grössere Chancen für eine komplette Heilung.
Für eine optimale Zusammensetzung der Chemotherapie benötigt der Onkologe weitere Befunde, welche eine zusätzliche, operative Gewebeentnahme voraussetzen. Aus diesem Grund muss ich in den nächsten 10 Tagen für 2-3 Tage ins Tiefenauspital und mich einer Mediastinoskopie unterziehen. Dabei wird unter Vollnarkose mittels eines Hautschnittes oberhalb des Brustbeines ein optisches Instrument ca. 10 cm tief eingeführt, welches Gewebeproben von Lymphknoten entnehmen kann. Gleichzeitig wird mir bei dieser Operation auch der früher schon erwähnte Port eingepflanzt, welcher Blutentnahmen und die Zuführung der Chemotherapie erleichtern wird. Zudem wird damit die Gefahr von Infektionen minimiert.