CT-Untersuchung und erste Entwarnung

„Ist doch alles nur halb so schlimm“ – mein erster Gedanke heute nach der CT-Untersuchung (Computer-Tomograph). Das 3-minütige Gespräch mit dem Assistenzarzt, welcher die Bilder kurz anschaute, ergab keine weitere grössere sichtbare Lymphome. Mehr werde ich aber erst nächsten Mittwoch von meinem Onkologen erfahren.

Gestern lag ich dank Magen-Darm-Grippe richtig flach und hatte 39° Fieber (aber wirklich jeden Käfer, den unsere Kinder heimschleppen, dürfen auch wir durchkämpfen). Ich hatte schon Angst, der Termin von heute im Inselspital könnte nicht stattfinden. Alles würde sich noch mehr verzögern. Zum Glück gings aber heute morgen wesentlich besser und die ganze Untersuchung war viel weniger schlimm als erwartet. Warum nur kann man das Gehirn nicht kurzzeitig einfach ausschalten, wenn es beginnt, sich Szenarien auszumalen.

Nach kurzen 4½ Std. Schlaf war ich um 10 Uhr in der Nuklearmedizin des Inselspitals. Mit einer radioaktiven Infusion (ca. unsere natürliche Jahresdosis) musste ich 90 Minuten ruhig liegen, so dass sich die Zuckerlösung in allfälligen Tumoren ablagern konnte. Die Untersuchung in der Mega-Röhre dauerte dann nur gerade 12 Minuten und war easy-peacy: Hände über den Kopf und auf dem Schlitten mehrmals durch die Röhre (welche nur ca. 80 cm tief ist).

Jetzt heisst’s wieder abwarten und die Detailanalyse der Aufnahmen abwarten. Nächsten Mittwoch wird mich der Onkologe über das weitere Vorgehen informieren. Dann werde ich endlich genau wissen, wie es in meinem Körper wirklich aussieht. Der heutige Tag war aber auf jeden Fall wieder einmal ein positiver.

1. Besuch beim Onkologen

Die Nervosität ist weg, die Fragen bleiben. Der Besuch beim Onkologen hat mich einerseits beruhigt aber auch klar gestellt, was im nächsten halben Jahr auf mich zukommen wird: wohl 8 Therapien à 1 Tag im Spital, alle 3 Wochen wieder. Chemotherapie in Form von Infusionen, welche sehr wahrscheinlich durch ein davor implantiertes Gerät gestochen werden. Je nach Ausgang der weiteren Untersuchung könnte zusätzlich eine Strahlentherapie nötig sein.

Noch weiss man nicht genau, wie schlimm die Erkrankung ist. Dazu werde ich am kommenden Donnerstag ein sogenanntes PET-CT machen müssen (Inselspital). Am darauffolgenden Mittwoch ist mein nächster Termin beim Onkologen, alsdann sollte feststehen, ob andere Organe befallen sind und wie stark die Therapie ausfallen wird.

Die Art des Krebses wird als Follikuläres Lymphom bezeichnet und gilt als gut behandelbar und nicht sonderlich aggressiv. Die Krankheit ist nicht vererbt, sondern kann im Laufe des Lebens „zufällig“ durch einen „molekularen Unfall“ auftreten.