Glücklicherweise sind die schlimmsten Tage nach der Chemo wieder vorüber. Sowohl die Übelkeit als auch die Schmerzen im Magen lassen etwas nach und kommen nur noch in unterschiedlich hohen Wellen. Nachdem ich seit letzten Mittwoch täglich das Maximum an Schmerztabletten ausschöpfte, konnte ich heute fast gänzlich darauf verzichten. Was bleibt sind die Kraft- und Energielosigkeit. Es ist kaum nachvollziehbar, wie sehr der Körper durch dieses Chemie-Gift heruntergefahren wird und die sonst übliche Leistungsfähigkeit fast gänzlich aussetzt. An Arbeiten ist während dieser Tage fast überhaupt nicht zu denken. Ich bin froh, wenn ich täglich während einer halben Stunde Mails und Finanzen erledigen kann.
Der Höhepunkt heute war das Wetter, stahlblauer Himmel und endlich warme Themperaturen von über 20° nach dem gefühlt 6-monatigen eiskalten Winter. Solange die Kraft reichte, verbrachte ich einige Zeit im Garten und genoss es, wie unser Solarmäher Herbie wieder seine Runden drehte. Meine Frau war an einer Hochzeit und unsere Kinder durften das Wochenende im Berner Jura auf dem Bio-Bauernhof der Schwester meiner Frau mit neugeborenen Katzen und Reiten verbringen. Ich genoss die Ruhe auch wenn ich meine Frauen sehr schnell wieder sehr vermisste.