Bin soeben vom Onkologen zurückgekehrt. Wie erwartet, wurden die Resultate der Bronchoskopie bei der Thorakoskopie von letzter Woche bestätigt. Zwischen meiner Lunge und meinem Herzen liegt ein pflaumengrosses hochmalignes B-Zell Lymphom, also ein schnell wachsender Lymphdrüsenkrebs. Dieser ist mit der heutigen Medizin gut behandel- und heilbar.
Es ist aber eine aggressive Chemotherapie notwendig, unterstützt von einer Immuntherapie, welche es seit ca. 10 Jahren möglich macht, dass die Krebszellen vom eigenen Immunsystem erkannt und bekämpft werden.
Die erste von erwarteten acht Therapien wird nächsten Dienstag, 15. Januar im Zieglerspital stattfinden. Um 8.30 Uhr werde ich bei der Patientenanmeldung erwartet. Kurz darauf erhalte ich in einem Tagesbett während ca. 4 Stunden die Infusionen in meinen Port-a-Cath, zuerst die Immuntherapie anschliessend drei verschiedene Chemotherapien. Da v.a. die Immuntherapie beim ersten Mal Schüttelfrost, Fieberschübe und weitere Nebenwirkungen haben kann, muss ich wahrscheinlich bis Mittwoch im Spital bleiben. Sollten die Infusionen aber problemlos ablaufen wäre auch eine Heimkehr bereits am Dienstag abend möglich.
Je nach Blutwerten, welche ab nächster Woche wöchentlich überprüft werden, kann die nächste Therapie nach zwei oder drei Wochen stattfinden. Gesamthaft wird mit 6-8 Therapien zu rechnen sein, wobei zwischendurch ein CT Aufschluss darüber geben soll, wie der Tumor die Therapien aufnimmt. Nach jeder Therapie muss ich ungefähr eine Woche mit Nebenwirkungen rechnen (v.a. Müdigkeit und Appetitlosigkeit, ev. leichte Übelkeit). Ebenfalls werden die Kopfhaare ausfallen weil diese durch die Therapie geschwächt werden und brechen. Die Barthaare bleiben wahrscheinlich, da diese dicker sind und eine Schwächung nicht zum Bruch führt.
Vorsichtig muss ich vor allem bei Infektionen sein. Sollte mich Fieber von über 38° befallen, muss ich mich innert 12 Stunden beim Onkologen melden. Weil mein Immunsystem von der Chemotherapie geschwächt wird, könnten so Infektionen zu einem weiteren Spitalaufenthalt führen.
Nach den Erläuterungen hat mir der Onkologo noch die Nähte der verschiedenen Narben gezogen. Insgesamt sind es 7 neue Narben (zw. 1 cm bis 4 cm Länge, 3 vom Port-a-Cath, 4 von der Thorakoskopie) die meinen Oberkörper nun schmücken.
Jetzt bin ich nur froh, dass der Termin für die Therapie steht und dass die Behandlung endlich losgehen kann. Auf in den Kampf!
Lieber Marcel
ich staune immer wieder, wie „neutral“ du das Ganze schilderst. Es ist super von Dir, dass Du uns so an Deiner „Lebensgeschichte“ teilhaben lässt und schätze das sehr. Jedesmal schüttle ich den Kopf beim Lesen, da es mir noch immer unglaubwürdig erscheint, dass gerade Du von dieser Krankheit befallen bist.
Aus Deinen Worten spürt man viel Mut, Lebenswille, Kampfgeist und Power. Ein grosses Vorbild!!! Fahre weiter so!!! Für die kommenden Wochen: viel Kraft und Durchhalten!!!
Wir denken an Dich/euch!
Family Leben:-)
Lieber Marcel,
habe grad dein Tagebuch gelesen und bin erschüttert darüber, dass dir das widerfahren muss und bewundere dich für deinen Mut und deine Einstellung zur Krankheit. Das sind meiner Erfahrung nach gute Voraussetzungen für eine Heilung. Für die kommenden schweren Wochen wünsche ich dir und deiner ganzen Familie viel Mut und Kraft. Wir denken an dich.
Herzliche Grüsse Beatrice und Marc
Hallo Marcel
Für Morgen alles, alles Gute. Wir hoffen, dass du alles gut überstehst und wünschen dir und deinen Liebsten viel, viel Kraft. Kopf hoch und liebe Grüsse aus Zizers Madlen und Leo
Lieber Cella und family,
für die kommenden Wochen wünschen wir viel Kraft und sind zuversichtlicht, dass die Behandlung zusammen mit deiner positiven Einstellung Erfolg bringen wird. Kämpfe weiter „tiger“!
Mit all unserer Liebe bei dir / euch Güggali & Töneler